Zugegeben, die keramische Fliese ist zurzeit in der deutschsprachigen Schweiz nicht das bevorzugte Material für die Raumgestaltung. Die zunehmenden Verkäufe der Besitzerfamilien an global agierende Unternehmungen haben die Vielfalt der verfügbaren Designs stark geschmälert. Dazu kommt, dass sich andere Gestaltungsmaterialien, wie zum Beispiel die Tapete, sich aus dem Schattendasein gelöst haben und wesentlich sichtbarer sind.
Die Keramik besitzt, wie jedes andere Material, naturgegebene Beschaffenheiten, die nicht änderbar sind. Diese Eigenschaften zu kennen, ist essenziell. Ohne diese Kenntnisse kann ein Material unter Umständen die Erwartung des späteren Raumnutzers nicht erfüllen. Nicht etwa, weil das Produkt fehlerhaft oder von minderer Qualität ist, sondern schlichtweg aus dem Grund, dass der Einsatzort die Erwartungshaltung und die Eigenschaften der Keramik nicht in Einklang stehen. Die fachgerechte Verarbeitung dürfen wir dabei voraussetzen.
Es versteht sich von selbst, dass sich auch die Keramik entwickelt und gewandelt hat. Platten mit einer Breite von 1.5 Metern und einer Länge von 3 Metern lassen das typische Bild der Fliese hinter sich und ist somit in der modernen Raumgestaltung angekommen. Hinzu kommt die optische Entwicklung, die endgültig ein neues Produkt entstehen lässt.
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, wo den nun der Platz der Keramik im Platz ist. Dies hängt von Ihren Bedürfnissen ab. Mit Bedürfnissen sind verschiedene Aspekte gemeint, die direkt mit Ihnen zusammenhängen. Es ist sinnvoll, sich einige Fragen zu stellen, bevor eine Gestaltung in Angriff genommen wird. Eine davon, aber sicher nicht die Einzige: Was soll mein Raum funktionell und emotional können? Vielleicht scheint Ihnen diese Frage etwas sonderbar. Schlussendlich halten wir uns mit Freunden an Orten auf, wo wir uns wohlfühlen. Die Raumgestaltung und der richtige Einsatz der Materialien ist der Schlüssel dazu, diese Orte zu schaffen. Dieser Grundsatz gilt auch für die Keramik als Hintergrund genauso wie als Eyecatcher.